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Fakultät für Informatik
VIRTUELLE SCHAUSPIELER

Einleitung

Virtuelle Schauspieler (engl. Virtual Actors) sind ein lang-erforschtes Feld der Medieninformatik. Mit Hilfe von virtuellen Schauspielern, etwa in Form von virtuellen dreidimensionalen Avataren, werden Videospiele lebendig gemacht und Kinfofilme sowie Serien um Szenen erweitert, welche mit echten Menschen und analogen Specialeffects nicht umsetzbar wären. Allerdings, übersteigt das Anwendungsfeld virtueller Schauspieler den Kontext der Unerhaltungsindustrie bei weitem. Durch den kontinuierlichen Fortschitt in der Leistungsfähigkeit von multimedialen Endgeräten und insbesondere dem Aufstieg von Systemen und Architekturen, welche dem maschinellen Lernen zuordbar sind (Stichwort: Deep-Learning), scheinen Mensch-Computer-Interaktionen, wie sie zuvor nur aus Science-Fiction Welten bekannt waren, in greifbarer Nähe. Von virtuellen "humanoiden" Assistenten in Leitsystemen, welche auf mobilen Endgeräten oder im sog. Metaverse abgerufen werden könnten, bishin zu komplexen Anwendungen wie virtuelle Gesprächstherapien ist vieles denkbar.

Das Forschungsfeld rund um virtuelle Schauspieler befasst sich demnach sowohl mit der Optimierung und Weiterentwicklung von Technologien zur audio-visuellen Darstellung von virtuellen Avataren, als auch mit Algorithmen und Datenstrukturen zur Sprachverarbeitung und Sprachsynthese. Somit ist die angewandte Informatik und insbesondere das Feld der Computational Intelligence eine essenzielle Komponente des Forschungsgebiets rundum virtuelle Schauspieler.

Non-verbale Kommunikation virtueller Schauspieler

Nach wie vor ist die Synthese von-verbaler Kommunikation virtueller Schauspieler und Avatare ein weitgehend ungelöstes Problem der Medieninformatik. Mit steigenden Anforderungen von Nutzern an die visuelle Qualität von Medienprodukten, beispielsweise in Videospielen, steigen demnach ebenfalls die visuellen Anforderungen an die Bewegungen von Avataren im Kontext der non-verbalen Kommunkation. Die daraus resultierenden Kosten in der Produktion interaktiver Avatare verlangen somit nach Lösungen, welche entsprechende Bewegungen prozedural generieren.

Aus diesem Grund erforscht die Arbeitsgruppe der Computational Intelligence am Lehrstuhl für Algorithm Engineering Möglichkeiten innerhalb des maschinellen Lernens, welche eine Synthese passender und realistisch-wirkender Animationen ermöglicht. Insbesonders die Anwendung von neuronalen Netzen ist noch weitesgehend unerforscht und wird deshalb von Beschäftigten der Arbeitsgruppe fokussiert.